Krieg in den östlichen Königreichen
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Krieg in den östlichen Königreichen

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 Der Krieg in den Östlichen Königreichen-

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Laranya




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BeitragThema: Das Leben einer Novizin. Teil 4.   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeFr März 07, 2008 5:04 pm

Caer Darrow, drei Wochen nach der Eroberung durch den Kreuzzug: Die Rückkehr von Roanna. Teil 2.

Die Wache fluchte und eilte herbei um das Pferd am Zügel zu nehmen. Laranya rannte hinterher, und zusammen konnten sie die bewusstlose Frau sanft auf den Boden legen. Die Wache rief ins Lager hinein: "Kameraden! Schnell! Wir brauchen noch zwei starke Männer!"

Tharik und Jezal, die zufällig vorbei kamen, eilten sofort herbei.

"Schnell, bitte helft der Novizin diese Soldatin ins Krankenlager zu tragen. Ich muss auf Posten bleiben."

Die zwei nickten, und ohne viel Worte trugen die Männer Roanna zwischen sich in das Lager. Zu ihrem Erstaunen hielt sie immer noch die Tasche in ihren Händen fest. In diesem Moment wachte Roanna auf.

"Wa...was...?"
"Bitte entspannt euch, Herrin." sagte Laranya. "Wir müssen euch ins Krankenlager bringen."
Roanna schüttelte den Kopf. "Kann nich...muss mit'm Lord sprech'n...". Dann wurde sie wieder bewusstlos.

So schnell wie es ging wurde Roanna von Tharik und Jezal in die Burg getragen. Im Krankenlager betteten sie Roanna vorsichtig auf ein Strohlager, das mit einer rauhen Leinendecke notdürftig abgedeckt war. Mehrere Novizinnen waren damit beschäftigt andere Verletzte zu pflegen.

"Danke, meine Herren." Laranya nickte. "Bitte lasst mich jetzt mit ihr alleine."

Jezal grunzte zustimmend, und die zwei Soldaten entfernten sich. Laranya befeuchtete ein Leinentuch mit kühlem, von heiligem Licht gereinigten Wasser, und begann die von Schürfwunden übersähte Stirn von Roanna abzutupfen. Das kalte Wasser brachte sie wieder zu sich.

"Wo...was..."
"Bitte beruhigt euch, Herrin. Ihr seid offensichtlich schwer verletzt. Lasst mich euch erst untersuchen."

Roanna wischte die Hand von Laranya weg und richtete sich, wenn auch stöhnend auf.

"Keine Zeit!" sagte sie unwirsch. "Ausserdem nennt mich nich Herrin! Ich heiss' Roanna..."
"Ja, Herr...eh...Roanna." Laranya nickte eifrig. "Ich bestehe trotzdem darauf euch..."
"Was ist hier los!" donnerte die Stimme von Captain McLeod, der plötzlich im Türrahmen stand.
"Wer ist da?...", Jered McLeods Stimme klang plötzlich verwirrt. "Roanna?"
"J...Jered...!?" Ein zufriedenes, beinahe glückliches Lächeln umspielte Roannas Lippen - auch ihre Augen schienen für einen Moment zu strahlen, ehe sich Verwirrtheit wieder in ihnen breit machte.

Captain McLeod ging schnell zum Lager von Roanna und kniete sich davor nieder.

"Roanna...wir dachten schon, wir würden dich nie wieder sehen..." Er nickte Laranya zu und machte eine unmissverständliche Geste, das er mit Roanna allein zu sein wünschte. Laranya setzte zu einem Protest an, aber der harte Blick von Jered liess sie ihren Mund wieder schliessen, bevor sie etwas sagen konnte. Missmutig winkte sie den anderen Novizinnen und zusammen verliessen sie das Krankenlager. Laranya ging in den Korridoren der Burg auf und ab. Lange hielt sie es nicht aus, und so fand sie sich schnell am Eingang zum Krankenlager wieder, wo sie Roanna und Jered miteinander reden hörte. Verstehen konnte sie leider nichts, so sehr sie ihre Ohren auch bemühte.

Schliesslich stand Jered auf und ging auf Laranya zu.

"Pflegt sie, so gut Ihr es vermögt. Sie muss schnell wieder...einsatzfähig werden."
"Ja, Captain. Natürlich, Captain. Das wollte..."
"Gut." Mit einem knappen Nicken ging Jered davon.

Laranya blieb gerade genug Zeit sich kurz zu verbeugen, dann war Captain McLeod auch schon verschwunden. Sie schnaubte kurz um sich dann sofort Roanna zuzuwenden.

"Eh...Roanna?" Roanna nickte.
"Lasst mich euch bitte untersuchen."
"Ja, ja...hab'n paar Schürfwunden am Kopf." Sie schwieg.

Laranya tastete vorsichtig Roannas Schädel ab, konnte aber keine offensichtlichen Anzeichen für einen Bruch finden.

"Und ja...Hab'n Pfeil abbekommen...Verdammiche Untote...Inne Schulter..."
"Warum habt Ihr mir das nicht gleich gesagt?"

Laranya wurde wütend, hielt ihren Zorn jedoch zurück, da es keinen Sinn hatte die schwerverletzte Frau vor ihr anzuschreien.

"Bitte entkleidet euren Oberkörper."

Roanna schaute verlegen drein.

"Beim Licht! Was ist mit euch los? Ich bin eine Frau. Also los."
"Ja....schaff's nich alleine."
"Natürlich, ich...eh...helfe euch..."

Zusammen schafften sie es Roannas Oberkörper vollständig zu entkleiden. Laranya begann sofort mit der Untersuchung der hässlichen Pfeilwunde in Roannas rechter Schulter. Der Pfeil war fort, aber Laranya wollte sicher gehen, also begann sie die Wunde mit dem feuchten Leinentuch zu reinigen. Als die Wunde sauber war, konnte Laranya sie genauer untersuchen. Sie konnte nichts direkt entdecken. Laranya legte ihre Hand auf die Wunde und murmelte ein paar heilige Wörter...

"Vorsicht...das könnte etwas unangenehm werden..."

Roanna nickte, die Zähne zusammen gebissen. Die Wunde begann unter Laranyas Augen zu arbeiten. Zuerst langsam, dann immer schneller. Laranya konnte sehen, wie das Wasser in die Augen von Roanna trat, aber sie gab keinen Laut von sich. In einer letzten Konvulsion stülpte sich die Wunde beinahe nach aussen, und eine abgebrochene Pfeilspitze wurde ausgestossen. Laranya konnte sie gerade noch auffangen.

"AAAAAAAAHhhhhhhh!........"
"Tut mir leid, dieser Prozess ist wirklich...eh...schmerzhaft. Aber nur so konnte ich sichergehen, das nichts in der Wunde zurückgeblieben ist."
"Aye...Etwas unangenehm...Aye...Eh, wie heisst Ihr eigentlich?"

Laranya suchte vor sich hin murmelnd in ihren Taschen nach einer bestimmte Phiole.

"Hm...wo ist es denn...eh...ich heisse Laranya Whitewood...nein, das ist es nicht...ah, da!" Sie holte eine kleine Bleiglasphiole hervor und hielt sie ans Licht. Die Phiole schien mit einem kleinen Rest einer grünschimmernden Flüssigkeit gefüllt zu sein. "Hm..schon fast leer, muss wieder ein paar Frö...eh, das habt Ihr nicht gehört."

Roanna zwickte die Augen zusammen und sagte: "Nein, ich glaub', das will ich auch gar nich' hör'n..."
Sie schüttelte sich. Laranya tröpfelte ein wenig der Flüssigkeit auf einen neuen Leinenverband und begann ihn geschickt auf Roannas Schulter anzulegen. Während sie den Verband um ihre Schulter legte, fragte Roanna weiter.

"Ihr habt Jered Capt'n genannt..."
"Ja, er wurde von Lord Lighthammer wegen seines Mutes, seiner Tatkräftigkeit und weil die Truppen offensichtlich zu ihm aufschauen, zum Captain befördert. Eine grosse Ehre!"

Roanna nickte stumm.

"Un' wo kommt Ihr her?"
"Nun ich komme ursprünglich von einem Bauernhof im Wald zu Elwynn. Ich bin mit 12 in das Kloster zu Northshire eingetreten, aber ich habe es irgendwann dort einfach nicht mehr ausgehalten...Nun, das war, nachdem ich Lord Lighthammers Lichtmesse gehört habe...Sie hat mich einfach berührt...Ich wollte danach wohl etwas in der Welt da draussen verändern. Zum Guten hin...Naja, also habe ich ihn später direkt angesprochen. Ich glaube, ich habe ihn etwas überrumpelt...aber irgendwas muss ihm gefallen haben." Laranya zuckte mit den Schultern. "So bin ich zur 7. Legion gekommen."

Nachdem Laranya den Verband fertig hatte, richtete sie sich schnell auf.

"So, ihr könnt euch jetzt wieder ankleiden. Aber ich würde die Rüstung auslassen. Wenn ihr Hilfe braucht, wendet euch bitte an eine der anderen Novizinnen hier. Ich muss zur Truppeninspektion. Wenn ich zurück komme, werde ich mich weiter um euch kümmern. Bitte ruht euch solange aus, ihr braucht die Ruhe."
"Meine Schürfwunden?..."
"Oh ja, hier. Reibt diese Salbe auf die Wunden, sie wirkt kühlend und heilend. Geht aber bitte nicht zu verschwenderisch mit ihr um, Her...eh...Roanna. Ja...eh..."

Laranya wirkte unsicher. Sie schien noch etwas sagen zu wollen, dann drehte sie sich schnell um, und hastete den Gang hinunter zur Burg hinaus. Die Inspektion wartete, und Captain McLeod hasste es, wenn jemand zu spät kam...

(Fortsetzung folgt.)
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Laranya




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BeitragThema: Das Leben einer Novizin. Teil 5.   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeMo März 10, 2008 2:00 pm

Caer Darrow, vier Wochen nach der Eroberung durch den Kreuzzug: Ankunft der Karawane.

Es war ein schwerer Tag gewesen, Laranya hatte hart gearbeitet um die ganzen Neuankömmlinge mit Essen zu versorgen, Ansprachen waren gehalten worden, Verwundete mussten versorgt und Bitten um Hilfe nachgekommen werden. Laranya war fertig. Zu allem Übel hatte sich ihr Husten wieder verschlechtert, und sie glaubte ein leichtes Fieber zu haben. Beim Licht, gerade jetzt konnte sie so etwas nicht gebrauchen. Ihre Schwester Agua war besorgt um sie herumgelaufen wie eine Glucke um ihr Kücken, aber alle ihre Bemühungen hatten nicht gefruchtet. Ihr war elend zumute. Sie konnte nicht schlafen. Ihre Gedanken liessen sie die Ankunft der Karawane noch einmal erleben...

Sie war gerade mit den Verwundeten beschäftigt gewesen, als sie plötzlich lautes Rufen von draussen hörte. Eine Novizin kam in das Krankenlager gerannt und rief, "Die Karawane! Die Karawane ist hier!" Laranya seufzte erleichtert. Endlich! Ihre Vorräte waren auf ein absolutes Minimum geschmolzen, es mangelte einfach an allem was notwendig war. Besonders Verpflegung und Arzneimitteln. Aber auch so profane Sachen wie Kleidung waren am ausgehen. Das harte Leben an der Front forderte halt seinen Tribut.

Laranya beendete schnell den Verband, den sie neu aufgelegt hatte und sah sich um. Die anderen Novizinnen waren schon vorgelaufen. Sie schüttelte den Kopf. Sie waren alle so jung und gedankenlos. Manchmal glaubte sie, dass die Last des Krankenlagers alleine auf ihren Schultern lag, aber das war natürlich Selbstmitleid. Sie wusste, dass es nicht stimmte. Sie stand auf und eilte den anderen Novizinnen nach, nachdem sie sich versichert hatte, das es allen Verwundeten entsprechend gut ging.

Als sie keuchend am Brunnenplatz angekommen war, hatten die Mitglieder der Karawane schon Aufstellung genommen. Inquisitor Beledir und ihre Schwester untersuchten sie auf die Seuche. Sie nickte, man konnte nicht vorsichtig genug sein. Ihre Anfrage ob sie helfen sollte, wurde von Beledir verneint. "Kümmert euch lieber um den Verletzten, Novizin." Sie nickte und salutierte.

In diesem Moment kam ein Soldat auf sie zu, der einen Mann im mittleren Alter auf seiner Schulter stützte. "Ah, ihr müsst Novizin Laranya sein. Bitte helft diesem Rekruten, er braucht dringend medizinische Versorgung."

Sie nickte und zusammen brachten Sie ihn so schonend wie möglich in das Krankenlager. Sie bedankte sich bei dem Soldaten und begann sofort mit der Arbeit. Sie holte zischend Luft durch die Zähne. Der neue Verwundete, sein Name war Khanussu, hatte eine schwere Verletzung an der rechten Hüfte erhalten, die schon provisorisch, aber fachkundig versorgt worden war. Er stöhnte leise, während sie sich daran machte die Verwundung noch einmal zu reinigen. Er konnte dem Licht danken. Wer auch immer die Verwundung zuerst versorgt hatte, hatte gewusst was getan werden musste. Die Arterie war durchhauen worden. Der Mann wäre verblutet, wenn er keine Hilfe bekommen hätte. Die Verletzung war so schwer, dass sie nicht genau wusste, ob der Mann jemals wieder richtig laufen würde können. Zumindestens hatte er überlebt. Laranya konnte spüren, das die Macht des Heiligen Lichtes zur Anwendung gekommen war. Sie betete ein Wort des Dankes für den unbekannten Priester oder Paladin.

Schnell versorgte sie die Wunde und legte einen der letzten frischen Verbände auf. Zumindestens über neue Verbände würde sie sich nun keine Gedanken mehr machen müssen. Sie sprang schnell auf und eilte wieder zu den Neuankömmlingen auf dem Brunnenplatz.

Dort angekommen, konnte sie sich gleich in die Formation der Soldaten einreihen. Es kam zu einer unangenehmen Situation, als der Captain auch die Zimmerleute in die Formation zwingen wollte, und Laranya hatte schon Angst noch mehr Verletzte behandeln zu müssen. Aber dann löste sich der Konflikt auf, und es konnte losgehen. Inquisitor Beledir hielt eine kurze Rede, an die sie sich nicht mehr so erinnern konnte, und Captain McLeod fügte seinen Teil hinzu. Die Formation jubelte, und alle waren in patriotischer Stimmung.

Laranya sah kurz Roanna in der Formation und ihre Miene verfinsterte sich. Roanna hatte gegen ihren Rat an der Truppeninspektion teilgenommen. Captain Jered hatte sie sogar kurz darauf wieder nach Sturmwind mitgenommen um die Karawane zu organisieren. Und das obwohl Laranya darauf gedrungen hatte, dass sie sich erst erholen müsste. Sie war sehr wütend gewesen.

Der Zwergenanführer Brumbadil lies es sich danach nicht nehmen auch eine Rede zu halten, die dem Licht sei Dank auf einer leichten Note endete. Da jeder um die Leidenschaft der Zwerge für Bier wusste, kam es zu etwas gutmütigen Gelächter in den Reihen der Soldaten und Begleitern der Karawane.

Während der Rede von Brumbadil bemerkte Laranya, das Rekrutin Rhianna, die neben ihr stand, sich offensichtlich nicht wohl fühlte. Kurz vor Ende der Rede spuckte Rhianna sogar Blut! Laranya flüsterte ihr zu, sich nach der Rede sofort bei ihr zu melden. Sie war weiss vor Wut. Passte hier denn niemand auf seine Gesundheit auf?

Leider konnte sie sich nicht gleich um Rhianna kümmern, da Captain McLeod ihr befahl für die Ausgabe des Essens zu sorgen. Er machte unmissverständlich klar, dass nur die überprüften Rationen der Legion ausgeteilt und verzehrt werden sollten. Laranya salutierte und machte sich sofort an die Aufgabe mit den neuen Vorräten eine (hoffentlich) schmackhafte Suppe zu zubereiten. Nach einer reichlichen Stunde war die Aufgabe getan und Laranya rief "Essensausgabe! Bitte in einer Reihe anstellen!" durch das Lager.

Es formte sich schnell eine lange Schlange, und Laranya und Agua hatten alle Hände voll zu tun, um die Hungrigen zu versorgen. Ihr wurde etwas schwindelig, aber sie schob es auf den anstrengenden Tag, und die schlechte Versorgung. Dem Licht sei Dank würde sich das ja nun dank der neuen Vorräte ändern.

Einer der Soldaten, sein Name war wohl Temper, wollte nichts essen. Die Zivilisten hatten seiner Meinung nach Vorrang. Laranya versuchte ihn darauf hinzuweisen, das es niemanden dienlich wäre, wenn er seine Leistungsfähigkeit nicht erhalten würde, aber er wollte einfach nicht hören. Er schien sowieso in einer sehr düsteren Stimmung zu sein. Sie wies einen seiner Kameraden darauf hin, der ihr schulterzuckend sagte, dass er nun mal so sei. Laranya schüttelte den Kopf. Offensichtlich wollte wirklich niemand auf sie hören.

Im Laufe des Abends fühlte sie sich immer schlechter. Aber sie hatte noch viel Arbeit zu tun und versuchte den wachsenden Druck in ihrem Kopf zu ignorieren. Endlich konnte sie Rhianna dazu überreden, sich untersuchen zu lassen. Sie hatte eine Stichwunde zwischen zwei Rippen. Sie hatte Glück gehabt, die Wunde war zwar nahe dem Herzen, aber nicht tief. Die Wundränder machten ihr mehr Sorge. Sie waren nekrotisch...Gift. "Verd..." Sie hielt sich zurück. Dem Licht sei Dank war gerade die Gehilfin von Apotheker Pestle (Laranya konnte sich im Augenblick nicht an ihren Namen erinnern) im Krankenlager und beschäftigte sich gerade mit den neu angekommenen Medikamenten und medizinischen Vorräten. Sie war mit der Karawane aus Stormwind eingetroffen und hatte sich gleich nützlich gemacht. Sie war eine wunderliche, manchmal etwas schroffe Person, aber sehr hilfreich und besass ein unglaubliches Wissen um alle Arten von Kräutern und Gifte. Laranya hoffte von ihr viel lernen zu können.

Zusammen schauten sie sich die Wunde an. Die Gehilfin nahm eine kleine Probe und untersuchte sie. Kurz darauf kam sie mit einer kleinen Flasche Gegengift zurück.

"Dies sollte helfen. Es ist ein häufig benutztes Gift, unmöglich genauer zu sagen wo es herkommt. Wird von Attentätern benutzt." Sie machte ein saures Gesicht, als hätte sie schon mehr als das ihr zustehende Mass an Wörten gesagt, drehte sich schnell um, und machte sich wortlos wieder an ihre Arbeit.

Laranya nickte dankbar, und verteilte etwas von dem Antidot auf den Wundrändern. Sie hielt ihre Hand über die Wunde, und lies lebenspendendes Licht in die Wunde fliessen. Langsam fing sie sich an zu schliessen. Laranya nickte und legte einen der neuen Verbände auf. Sie waren sehr viel besser als die wenigen alten die sie noch auf Lager hatten. Sie riet Rhianna sich zu schonen, da kam schon die nächste Anfrage.

Joh Mormas kam im Laufschritt in das Krankenlager geeilt. Er war einer der Handwerker, die überall in der Festung unterwegs waren um Reparaturen vorzunehmen.

"Herrin, schnell! Könnt's ma' komme? Zidar geht's furch'bar schlecht. Er muss scho' die ganse Zeit kot...eh, sich übergebe'!"

Laranya nickte, nahm sich schnell ihre Tasche und lief dem Zimmermann nach. Unterwegs kam sie an einem Nachtelfen vorbei, der sie schon die ganze Zeit während der Essensausgabe belästigt hatte. Ständig wollte er einen Kessel, schwafelte was von der vergifteten Luft und den giftigen Pflanzen. Sie wischte seine erneute Bitte mit der Hand beiseite und eilte Joh Mormas nach. Sie hatte wirklich keine Zeit für solche obskuren Anfragen. Ihr Husten wurde wieder stärker...

Sie keuchte, als sie endlich zu Zidar Geldar kamen. Er war sehr bleich. Er hatte neben sich eine leere Flasche Wein stehen, aus der er offensichtlich den ganzen Abend getrunken hatte. Laranya entspannte sich. Zidar hatte wohl etwas über den Durst getrunken. Beide Männer bestanden aber darauf, das es nicht am Wein liegen könne. Laranya fand das zweifelhaft, aber sie sagte Zidar, dass er sich bei ihr melden sollte, wenn es ihm morgen immer noch so schlecht gehen sollte. Weiter kam sie nicht, da Zidar sich daraufhin wieder übergeben musste. Laranya war nun doch etwas besorgt. Plötzlich hörte sie Captain McLeods Stimme.

"Novizin Laranya, kommt sofort her!"
"Ja, Captain..eh..sofort!" Ihr Husten wurde schlimmer und schlimmer.
"Novizin, ich erteile Euch hiermit den ausdrücklichen Befehl, das keine weiteren Medikamente, Vorräte oder Zeit für die Versorgung dieser Handwerker verschwendet werden. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?" Er starrte sie durchdringend an.
"Eh..ja..Herr..ja...natürlich...eh...darf ich fragen..."
"Nein! Das ist ein Befehl!" Jered McLeod richtete sich drohend auf.
"Ja Herr!" Laranya hatte ihren Husten kaum noch unter Kontrolle. Sie salutierte steif und ging so schnell sie konnte, ohne rennen zu müssen, zurück in das Krankenlager.

Sie war am Ende...sie wollte weg...nur noch ins Bett...nur noch schlafen...aber der Schlaf wollte nicht kommen...

(Fortsetzung folgt)


Zuletzt von Laranya am Di März 11, 2008 1:25 pm bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
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Perin




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BeitragThema: Re: Der Krieg in den Östlichen Königreichen-   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeMo März 10, 2008 4:19 pm

/ooc Post wird noch zu ner Geschichte,hab nur grade keine Zeit


Zuletzt von Perin am Mi März 12, 2008 6:21 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Laranya




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BeitragThema: Das Leben einer Novizin. Teil 6.   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeMo März 10, 2008 5:28 pm

Caer Darrow, zwei Tage nach Ankunft der Versorgungskarawane.

Laranya schämte sich und war wütend zugleich. Wütend auf Roanna, wütend auf Vermina Daltry, auf die Zwergin, die ihr das Bier gegeben hatte, und vor allem auf sich selbst. Sie stöhnte. Ihr Kopf war grösser als der Tordurchgang zur Festung und sie fühlte sich miserabel. Sie hatte noch nie in ihrem Leben grössere Mengen an Alkohol zu sich genommen und hatte ihre Grenze bei weitem überschritten. Es war ihr alles sehr peinlich. Sie hatte sich erbrochen...über ihre Robe, über ihren Kreuzzugswams, und am schlimmsten, auch über Minas Robe. Dabei hatte sie sich mit Mina nur etwas anfreunden wollen...

Sie hatten am Feuer gesessen. Es schien ihr, dass sie das Eis mit dem sich Mina umgab, etwas hatte anknacksen können. Sie mochte die Frau, auch wenn ihr barscher Ton und ihr Verhalten es niemandem gerade leicht machten. Im Hintergrund konnte man die Zwerge feiern hören. Die Karawane war gekommen, und endlich hatten sie ihr Bier, nach dem sie die ganze Zeit lauthals geschrieen hatten. Die Hochstimmung hatte sich mehr oder weniger ansteckend auf alle ausgewirkt. Als sie so auf dem Fussboden vor dem Kamin gesessen hatten, war eine Zwergin in das notdürftig instand gesetzte Haus gekommen. Sie trug eine schwere Rüstung und Laranya glaubte sich daran zu erinnern, das sie nicht zu dem Steinfäusteklan gehörte.Als ihr die Zwergin einen Schlauch Bier anbot, hatte sie sich in der allgemeinen guten Laune nichts dabei gedacht.

Es war ein Fehler gewesen. Sie konnte sich an nichts mehr danach erinnern, ausser das sie sich blamiert haben musste. Sehr. Glücklicherweise schienen weder der Captain, noch Lord Lighthammer etwas von ihrem Missgeschick mitbekommen zu haben. Aber Roanna, nun stellvertretender Hauptmann, hatte...

Die Massregelung, die sie am gleichen Abend und noch einmal am nächsten Morgen von Roanna kassierte, hatte sich gewaschen. Laranya war zutiefst beschämt, ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Nur als Roanna ihr vorwarf zuviel Rationen ausgegeben zu haben, und das sich Patienten über sie beschwert hatten, wagte sie stotternd zu widersprechen. Zuerst sah es so aus, als ob Roanna ihr den Kopf abreissen würde. Von der kameradschaftlichen Frau, die Laranya gepflegt, und die ihr angeboten hatte sie mit Vornamen anzusprechen, war nichts mehr zu sehen. Ein paar Sekunden lang war Roannas Gesicht hart und kalt wie Eis. Laranya fürchtete das Schlimmste. Aber plötzlich schmolz das Eis und Roannas Gesicht wurde wieder etwas weicher. Soweit man bei dieser harten Frau von weich reden konnte. Sie lobte Laranya für die gute Arbeit, die sie bisher geleistet hatte, und das sie sich ja nie wieder etwas zuschulden lassen kommen sollte. Laranya war total verdattert. Das hatte sie nicht erwartet. Sie konnte nur noch "Ja, Herrin. Natürlich, Herrin..." murmeln, da war die Sache auch schon vorbei.

Der von der hastigen Reinigung immer noch feuchte Wams klebte an ihrem Körper, und sie versuchte ihn krampfhaft glatt zu streichen, als sie Lord Lighthammer passierte. Aber genauso gut hätte sie wohl wild vor ihm auf und ab hüpfen können, es hätte keinen Unterschied ausgemacht. Lord Lighthammer sah durch sie einfach hindurch, als ob sie Luft für ihn wäre. In diesem Moment war ihr das nur recht. Dem Licht sei dank hatte sie wenigstens eine Ersatzrobe in ihren wenigen Habseligkeiten, die sie nach Caer Darrow mitgebracht hatte. Nicht, das sie überhaupt viel mehr besass.

Als sie den Vorhang beseite schob, der das Krankenlager vom hektischen Lagerleben trennte, wartete Vermina Daltry schon auf sie. Ihr Gesichtsausdruck verhiess nichts Gutes. Mit kurzen, harten Worten schalt sie Laranya für ihr lasterhaftes Verhalten, und das sie ihre Patienten vernachlässigen würde. Stein des Anstosses war wohl Soldat Jarven, der eine Wurfwaffe in seine Kniekehle bekommen hatte. Laranya hatte ihm erlaubt auf Krücken draussen etwas frische Luft zu schnappen. Offensichtlich war Vermina der Meinung, das sie ihn nicht hätte gehen lassen sollen.

Laranya hielt es nicht mehr aus. Sie explodierte. Mit schriller Stimme schrie sie Mina an, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollte. Abrupt drehte sie sich um und ging zu einem Patienten der in der gegenüberliegenden Ecke lag. Hauptsache, sie war weit weg von Vermina Daltry. Tränen rannen ihr über die Wangen. Die eine Frau, die sie gerne zur Freundin gehabt hätte, hatte sich nun auch noch gegen sie gestellt. Laranya floss über vor Selbstmitleid. Sie wusste nicht, wie lange sie auf den Verletzten gestarrt hatte ohne wirklich irgend etwas zu sehen.

"Trinkt bitte den Tee gegen euren Husten. Ich habe ihn auf den Tisch gestellt."

Minas Stimme klang überraschend weich. Laranya nickte dankbar. Langsam begann sie den heissen Tee zu schlürfen. Wärme mit herber Süsse gepaart lief ihren, wie Sandpapier rauhen Hals hinunter. Sie schniefte und sah sich dankbar zu Mina um. "D..Danke." Vermina nickte in ihrem typischen Stil, der Laranya an einen Vogel erinnerte. Kurz, hart und schnell.

Die Stunden flogen vorbei, die Verletzten machten viel Arbeit, die aber durch Minas Anwesenheit und ihre Kompetenz gemildert wurde. Insgeheim war Laranya wieder froh, das sie hier war. Nur dieser eine Soldat, Laranya wusste noch nicht einmal seinen Namen, macht ihnen Probleme.

Er würde es nicht überleben...

Einen Axthieb hatte seinen Kopf getroffen. Der Hieb war mit solcher Kraft geführt worden, dass das Lederband des Helmes gerissen war. Laranya konnte sich nicht vorstellen, das ein Untoter solche eine Kraft haben konnte. Es musste wohl an der dunklen, dämonischen Macht liegen, die sie beherrschte. Laranya schauderte. Der Hieb hatte den Helm vom Kopf gerissen, Haare und Kopfhaut dabei mitnehmend, die nachfolgende Axt hatte den Rest besorgt. Gehirnmasse lag offen da, ein Teil des Gehirns fehlte, und der Soldat war in tiefe Bewusstlosigkeit versunken. Laranya wunderte sich, das er nach so langer Zeit überhaupt noch lebte, aber sein Körper war stark. Er wollte nicht sterben.

"Mina...er wird es nicht überleben...wir sollten den Captain rufen."

Vermina nickte. Soldat Jarven, der sich wieder im Krankenlager eingefunden hatte, reagierte panisch:

"Verbrennt ihn, schnell! Er darf nicht zu einer dieser...Monster werden. Eine wandernde Leiche! Schnell! Wir dürfen nicht..."

Diesen Moment suchte sich Roanne aus um im Lager zu erscheinen. Sie sah kurz zu Jarven, der schnell verstummte und fragte dann: "Was ist los?". Laranya und Vermina erklärten ihr schnell die Lage und sie nickte.

"Ihr bleibt bei dem Patient'n, ich hol' Lord Lighthammer."

Sie drehte sich um und lief los. Jarven jammerte weiter von Verbrennung und untoten Leichen. Laranya wollte ihn entnervt schon bitten, das er nun endlich den Mund halten sollte, als Lord Lighthammer das Lager betrat.

"Was ist mit dem Soldaten?"
"Nun, er hat eine schwere Kopfverletzung. Sein Körper lebt noch, aber wir wissen nicht für wie lange noch."

Lord Lighthammer besah sich den Soldaten und nickte.

"Wir werden ihn erlösen. Seine Seele soll im Heiligen Licht aufgehen. Das reinigende Feuer wird seinen Körper in das Licht schicken."

Laranya und Mina nickten. Laranya bat Mina um ein spezifisches Gift.

"Dies ist ein schnell wirkendes Gift. Er wird es nicht merken."

Sie begann das Gift dem Patienten in den Mund zu träufeln. Sie sah wie das Atmen des Mannes immer langsamer wurde und schliesslich zum Stillstand kam. Ein vor den Mund gehaltenes Messer bestätigte ihr, das er nicht mehr atmete. "Er ist tot, Sire." Lord Lighthammer nickte und warf sich den schweren Körper des toten Soldaten mit einer Leichtigkeit über seine Schulter, die Laranya überraschte. Dieser Mann war wirklich die Verkörperung der Stärke des Heiligen Lichtes.

"Schnell! Wir dürfen keine Zeit verlieren!"

Mit schnellem Schritt verliess der Kommandant das Krankenlager, Laranya und Vermina eilten hinterher. "Hey, lasst mich hier nicht alleine zurück..." Jarvens Rufen verklang als sie aus der Burg ins Freie traten.

"Wir werden die Leiche vor der Burg verbrennen."

Die zwei Frauen hasteten hinter Lord Lighthammer her. Sie waren noch nicht am Festungstor, da ertönte auch schon der Ruf der Wache.

"ALAAAARM!"
"Orks, verdammich! Macht euch bereit...."

Lord Lighthammers Gesicht blieb steinhart. Er liess die Leiche fallen und zog sofort sein Schwert.

"Aufstellung nehmen! Sofort!"

Und da waren sie auch schon. Sie kamen auf ihren furchterregenden Schlachtwölfen durch das Tor auf der anderen Seite der Brücke geritten.

Orks...So viele Orks...

(Fortsetzung folgt)


Zuletzt von Laranya am Mi März 12, 2008 4:34 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Brumbadil

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BeitragThema: Re: Der Krieg in den Östlichen Königreichen-   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeMo März 10, 2008 8:43 pm

RP und so.. .nix Kommentare... Bitte löschen. danke
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Iskarien




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BeitragThema: Re: Der Krieg in den Östlichen Königreichen-   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeMi März 12, 2008 5:24 pm

Er befand sich gerade auf einem weiteren Rundgang durchs Lager und stellte zu seiner Zufriedenheit fest, dass inzwischen jeder, sei es Ordenssoldat, Zwerg, Handwerker oder Händler seine zugeteilte Aufgabe hatte. Dann waren da noch diese Söldner auf die ihn einer der beiden Anführer dieses Zwergentrupps aufmerksam gemacht hatte.

Ihnen hatte er bislang nur recht wenig Bedeutung geschenkt und so kam ihm der Vorschlag des Zwergen, die Söldner als Spähtrupp einzusetzen gerade recht. Der Zwerg hatte auf Iskarien bisher einen verschlagenen, listigen Eindruck gemacht, was wohl auf dessen Äußeres zurückzuführen war, aber Iskarien hatte sich gemahnt die Ehrlichkeit und den Siegeswillen des Irdenen nicht zu unterschätzen.

Und dann war da noch Girmgold Zitterhand, der in Stormwind, abgesehen von einem hässlichen Missverständnis, eindeutig seine Treue bewiesen hatte. Er war froh den Zwergen hier zu haben, dem Meriah so vertraut hatte... Meriah, der Name klang schmerzlich durch seine Gedanken. Er hatte ihr versprochen, dass sie sich vor ihrem Abzug in den Norden noch einmal sehen würden, dass er ihre Stadt sehen wollte... doch nichts von dem hatte sich bewahrheitet.

Er hatte sein Versprechen gebrochen. Dass er es für seine heilige Pflicht getan hatte, änderte nichts an der bedrückenden Erkenntnis, das er sie belogen hatte. Er musste ihr schreiben... Doch, war es dafür nicht längst zu spät? Stand sie nicht längst auf einem der Schiffe und fuhr einer Schlacht entgegen, die nur mit Sieg oder Tod enden konnte?

Was dachte er da eigentlich!

Knurrend Rang er die Gedanken nieder, die Gefühle die gedroht hatten ihn zu übermannen. Einen Sekundenbruchteil später, war er wieder der, der er hätte sein sollen. Der Kommandant, auf dessen Schultern der Ausgang dieses Kriegs ruhen konnte. Ja, vielleicht waren es seine Entscheidungen, die den finalen Sieg über diese Verlassenenbrut brachten. Er ließ den Blick über den Platz schweifen, und wandtesich dem Tor zu. Dem Tor, das wohlgemerkt nicht vorhanden war. Aber wer brauchte schon Befestigungen, wenn er einen Kreuzzugssoldaten postiert hatte. Eine zeternde Frauenstimme ließ ihn auf ein Gespräch nahe der Menschenunterkunft aufmerksam werden und zauberte ihm ein amüsiertes Grinsen auf die Lippen. Es war nur von kurzer Dauer.

"BEIM LICHT! ORCS! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!" schrie die Wache aus Leibeskräften und ging Pflichtbewusst in Verteidigungsposition, wohl darauf vertrauend, sofort von ihren Kameraden unterstützt zu werden. Iskarien riss seine Klinge aus der Umhängung und eilte auf den Torbogen zu, der nun ebenso mit Zwergen der Steinfäuste besetzt war, wie mit seinen eigenen Leuten. Er dankte dem Licht für den Kampfgeist der kurzen Gefährten, trugen sie doch so viel mehr Ehre im Blut als die Menschen die er im Süden erlebt hatte.

Iskarien musste nicht erst nach den Orcs suchen, noch bevor er bei seinen Soldaten stand roch er den intensiven Geruch des feuchten Wolfsfells und deren verschwitzter Reiter. Ihre Zahl konnte er nur schätzen, doch war es ein gutes Dutzend orcischer Fratzen die sie anstarrten. "Was tun sie da?" hörte er einen Soldaten murmeln als die grünen Kreaturen auf der Brücke verharrten.

Iskarien wusste es genau. Sie versuchten die Stärke der Verteidigung einzuschätzen. Was ihm aber von Orcs bekannt war, würde ihnen das nicht gelingen. Sie sahen Menschen und Zwerge, sahen Schwerter und Schilde... was sie nicht sahen: Deren Glauben! Das Licht, das durch ihre Adern pulsierte, ihre Körper erfüllte, und sie zum perfekten Werkzeug mache, diese Kreaturen der Finsternis zurück in den Nether zu schlagen!

"Keine Furcht! Kein Zweifel! Das Licht wird Siegen! Kommt nur, ihr Bestien, kommt, und holt euch euer vorbestimmtes Urteil!" brüllte er den Orcs entgegen und fasste den Griff seines schweren Zweihänders fester, wobei er bemerkte wie zerschunden die Hände unter den Plattenhandschuhen noch waren. Verfluchte Dämonenschlam.pe, ärgerte er sich stumm, als hätten sie nicht genug Probleme... wenigstens lag die Hexe, die seinen Trupp so aufgerieben hatte nun in Ketten. Ketten, die ihr in ihr sündiges Fleisch schnitten und sie sühnen ließen...

Dann waren sie heran. Der Boden bebte unter den Schritten der heranstürmenden Orcs und Iskarien konnte spüren wie deren Kriegsschrei seine Rüstung vibrieren ließ. Ohne Zögern warf er sich dem Feind entgegen und wusste, seine Soldaten würden es ihm gleich tun. Noch bevor seine Klinge den Arm des ersten Orcs aufgeschnitten hatte, sah er, wie ein Zwerg, mit einer wuchtigen Axt bewaffnet trotz seiner Rüstung in die Höhe sprang und dem soviel größeren Orc eine verheerende Wunde zufügte. In der Tat. Wertvolle Verbündete.

"Für das heilige Licht! Für den Kreuzzug!" hörte er den nahezu euphorischen Schrei seines Captain im Rücken und trieb einem weiteren Orc die Klinge ins Fleisch. Grimmige Entschlossenheit führte sein Schwert, gegen den Feind, dessen Handeln er nicht verstand. Warum Orcs? Warum hier? Warum.. jetzt? Der gellende Schrei einer seiner Priesterinnen verpasste ihm einen Stich, wusste er, dass diese leicht gerüsteten einfache, kampfunerprobte Opfer waren. "Verflucht seid ihr, stinkende Bestien! Hunde, elende!" Eine Klinge traf ihn an der Schulter, ließ ihn zur Seite stolpern und sofort wurde nachgesetzt, spürte er brutale Hiebe auf seinen, dem Licht sei Dank, gut gepanzerten Rücken. Er rang um Atem, sein Bewusstsein drohte zu schwinden als er ein rettendes Gebet empfing welches die Kraft zurück in seinen Körper trieb. Ob es ein Zwerg, oder eine Kreuzzugspriester gewesen war, wusste er nicht. Er schwang seine Klinge herum, wollte den Orc enthaupten, der ihn so getroffen hatte, doch ging sein Schlag ins Leere. Es war vorbei. Die Orcs zogen sich zurück zur Brücke, verschafften somit beiden Seiten eine Verschnaufpause. Iskarien richtete sich auf, verzog schmerzerfüllt das Gesicht, und spuckte etwas Blut zu Boden. Verdammt seien sie!

"Soldaten! Ihr seht es! Diese Kreaturen sind brutal und roh, kräftig und wild, aber dem Licht haben sie nichts entgegen zu setzen! NICHTS!" Er hatte keine Ahnung, wie seine Stimme ob der Erschöpfung noch so kraftvoll klang, wahrscheinlich war es der gerechte Zorn, den der Kampf erneut in ihm Entfesselt hatte.

Merkwürdig... er war sich sicher gewesen, mindestens zwei Orcs fatal getroffen zu haben und doch fanden sich keine Leichen auf dem Grund. Weder Orcs, noch Lichtdiener.

Dann hob sich einer der Orcs aus der Masse. Er trat vor, mit langsamen, schweren Schritten. "Für das Licht mein Lord!" erklang ein Ruf aus seinen Reihen, und er fühlte wie ihn die Kraft verschiedener Segnungen erfüllte. Iskarien lächelte. Kurz. Er tat es dem Orc gleich, trat vor, sein Schwert in Händen und starrte ihn an. Etwas verwirrte ihn. Etwas im Blick der wilden Bestie vor ihm. Ihre Augen.. sie strahlten eine fahle Intelligenz aus... kein abgrundtiefer Hass, keine dämonische Versessenheit... Nein, nein das war doch garnicht möglich.

Oder etwa doch?

Der Orc nickte ihm zu und er verstand. Beide traten näher, und machten einen seitlichen Schritt in die entgegen gesetzte Richtung, lauernd. Keiner der orcischen Soldaten griff ein, ebenso blieben seine Leute ruhig. Sie vertrauten ihren Anführern, vertrauten darauf, dass sie keine Hilfe brauchten, dass sie nicht scheitern würden. Er wusste nicht, wer zuerst ausgeholt hatte als die Klingen aufeinander trafen. Der Orc brüllte etwas auf Orcish, was Iskarien zum Anlass nahm einen seitlingen Hieb gegen den grünen Hühnen zu führen. Der Schlag wurde pariert, zeigte ihm, dass der Orc nicht nur ein primitiver Schläger war. Das machte nichts. Iskarien atmete ein und sprach dann ein kurzes Siegelgebet, konzentrierte sich. Heilige Kraft erfüllte seine Arme und ließ seine Klinge zittern, darauf drängend das Unwesen zu richten. Schwungvoll ließ er die Klinge von oben hinabsausen, auf die Halsbeuge des Orcs gezielt. Die heilige Kraft die seine Klinge leitete ließ die Verteidigung des Orcs recht kümmerlich wirken, dennoch schaffte er es, den Schlag abzulenken, so dass nur dessen Schulter getroffen wurde. Der Orc brüllte auf, und was folgte war eine Parade an Schlägen, teils pariert, teils getroffen, Orc und Lichtkrieger setzten sich in gleichem Maße zu, rohe Stärke die mit heiliger Entschlossenheit rang. Iskarien wusste, dass ein einzelner Mensch kaum eine Chance gegen einen Orc gehabt hätte, aber schließlich war er Paladin. Nach Atem ringend trat Iskarien einen Schritt zurück, und auch der Orc wich nach hinten. Die Krieger ließen sich Zeit, sich zu erholen. Es zeugte von Ehre, dass der Orc diesen Moment der Schwäche nicht ausnutzte...

Moment.. ein Orc und Ehre?
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Lel




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BeitragThema: Re: Der Krieg in den Östlichen Königreichen-   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeFr März 14, 2008 2:47 am

Die dürren Finger rollten emsig einen Verband nach dem anderen auf. Wie Spinnenbeine glitten die Fingerkuppen über den rauen Stoff, krabbelten über die bereits habgefüllte Schachtel. In stoischer Ruhe, scheinbar unbeeindruckt stand sie in der Ecke und bereitete die Bestände auf. Die Schreie, die sich draußen auf dem Hof erhoben, ließen sie kurz zusammenzucken und nach der silbernen Kette an ihrem Hals greifen, dann widmete sie sich wieder den Verbänden. Jeden Tag erschallte Kampfeslärm, jeden Tag waren Schmerzensschreie in ganz Darrowehr zu hören. Es bedeutete nur, dass ihre Verbände in wenigen Stunden wieder aufgebraucht sein würden.

Doch nicht heute.
Fremdartige Worte, von fremdartigen Stimmen hallten durch die Korridore der zerfallenen Burg. IhreAugenbrauen zogen sich zusammen, schnell zog sie den Vorhang beiseite und spähte aus dem Lazarett in den Gang. Feinde. In der Burg!

Mit pochendem Herzen schnellte sie hinter die Transportkisten, versteckte sich in der letzten Ecke dahinter und hielt den Atem an. Die Schritte kamen näher, die zierliche Gestalt einer Elfe betrat den Raum. Ihre glühenden Augen durchsuchten das Halbdunkel des Lazarettes. Vermina erstarrte, ihre sonst so ausdruckslosen Züge verzerrten sich zu einer Maske der Furcht, als die glühenden Augen der Elfe ihre Ecke durchleuchteten. Eine zweite Stimme erklang und die schreckliche Gestalt eines Verlassenen in dunkler Kutte betrat den Raum.

Die Angst schnürte ihr die Kehle zu, in ihren Adern fror das Blut, als die Elfe die Hände hob und mit abscheulich grimmigem Gesicht begann, Worte zu murmeln...

Schmerz! Unendliche Pein durchzuckte Vermina. Sie kannte Schmerz, wusste, wie man damit umgeht, kannte ihn aus der Vergangenheit. Ihr geschundener Körper erinnerte sich gemeinsam mit ihrer Seele auf einen Schlag an all das Leid ihrer Vergangenheit. Das Angsteis in ihren Adern verwandelte sich in weißglühendes Feuer, jagte Schauer der Qual durch ihre mageren Glieder. Mit einem verzweifelten Ruck riss sie die Silberkette von ihrem Hals und nestelte nach dem kreuzförmigen Anhänger, doch jede Bewegung schickte neue Wellen des Leids durch ihren Leib. Um ihren Brustkorb schlossen sich eherne Bänder, fraßen sich nach oben, schnitten ihr die Luft ab. Mit einem Röcheln griff sie sich an den Hals, das Gesicht zu einer Fratze des Schreckens verzogen. Ihre Haut überzog sich mit einer grünlichen Marmorierung, in den weißen Augäpfeln platzten sämtliche Adern und verzierten die fürchterliche Maske des Todes mit leuchtendroten Augen. Dann fiel sie...

....tief und tiefer. Endlos glitt sie durch matte Schwärze. Sie war sicher, nie wieder einen Aufprall zu erleben, wusste plötzlich, dass dieser Fall unendlich dauern würde. Stimmen wirbelten beinahe körperlich um sie herum....

"Mutter!"..."Hexe! Sie ist schuld! Jagt sie davon!!"..."Willkommen bei Pestle, womit können wir dienen?"..."Schneidet es kleiner, Frau Daltry - dann kocht das Gebräu schneller auf."..."Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr Euch an mich erinnert."..."Du bist nicht mehr meine Mutter! HEXE!"..."Mina! Ein Sohn! Du hast einen gesunden Sohn, sieh nur!"..."Haus Pestle dankt, Herr."..."Oh bitte, ich würde alles dafür geben, reine Haut zu haben! Hilf mir doch, Mina - du bist meine beste Freundin!"..."Ihr werdet mir viel Vergnügen bereiten, ohja..."..."Greif nach einem Ast, Mina...denk an den Ort voller Leben und Licht und verstaubter Bücher...ich brauche das Gefühl, dass du da bist, Mina...gib auf dich acht..."

Eine silbrige Träne blitzte in der Dunkelheit auf, streckte sich in die Länge und sponn einen hauchdünnen Faden. Mina streckte zum letzten Mal die Hand nach etwas aus, umfasste mit ihren Fingern den Faden, schloss die Augen und ließ sich ruhig weiterfallen.

Endlich ist es vorbei.


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Laranya




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BeitragThema: Das Leben einer Novizin. Teil 7.   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeMo März 17, 2008 12:14 am

Caer Darrow. Am Morgen nach dem Angriff der Orks - Die Schlacht am Grabmal.

Laranya hatte diese Nacht nicht viel Schlaf gefunden. Der Kampf mit den Orks hatte beide Parteien geschwächt. Mehrere Tote und viele Verletzte waren zu beklagen, und die Heiler waren bis spät in die Nacht damit beschäftigt gewesen, den Verwundeten zu helfen und jenen die jenseits jeder Hilfe waren, das letzte Geleit zu geben. Eine Aufgabe, die mit jedem Toten schwerer wurde.

Die 7. Legion war bis zuletzt standhaft geblieben, als plötzlich nach dem Duell der zwei Kommandanten die Orks vorstürmten und die Verteidiger schwer unter Druck setzten. Gerade als sie glaubten die Lage unter Kontrolle zu haben, griffen Troll-Hexen aus dem Hintergrund ein. Diese niederträchtigen, bösartigen Weiber wirkten dämonische Blitzzauber, die mit einem Schlag die erste Frontreihe der Scharlachroten Soldaten auslöschte. Nur durch konsequenten Einsatz der Bogenschützen auf dem Festungswall konnte auch diese Gefahr beseitigt, und der Kampf letztendlich knapp zu Gunsten des Kreuzzuges entschieden werden.

Es war ein harter Tag gewesen. Aber an ein Ausruhen war nicht zu denken. Kurz nach der Essensausgabe ließ der Kommandant die Soldaten antreten. In einer kurzen Rede kündigte er an, dass das Gros des Heeres ausrücken, und die Bastion der Untoten im Silberwald, das Grabmal, angreifen würde. Ein geschickter Schachzug, da zwischen dem Grabmal und Caer Darrow die Untoten-Hauptstadt Undercity - das ehemalige Lordaeron City -, sowie nördlich das Dorf Brill lagen. Die Untoten würden dieses Manöver des Kreuzzuges am wenigsten erwarten.

Natürlich erforderte dies auch von den Soldaten eine beinahe übermenschliche Anstrengung, da die Truppen erst nach Süden, bis fast nach Southshore, ziehen mussten, um dann nach Westen, an Hillsbrad vorbei, vom Süden aus in den Silberwald gelangen zu können. Es würde abzuwarten sein, ob die Soldaten nach diesem Gewaltmarsch noch in der Lage waren zu kämpfen, und noch viel wichtiger, den Sieg nach Hause zu tragen.

Der Abmarsch sollte in einer Stunde stattfinden, und Laranya liess sich von Vermina Daltry noch schnell ein paar Verbände und Arzneien geben, die sie zu ihren eigenen Vorräten hinzufügte. Ein paar Absprachen noch über die Versorgung der Verletzten, dann donnerte schon die Stimme von Captain McLeod durch die Festung, der zur Bildung der Marschformation aufforderte. Begleitet von den anfeuernden Rufen der zurückgebliebenen Soldaten und zivilen Helfer marschierte die Truppe, unter ihnen der kampferprobte Zwergen-Klan der Steinfäuste, zum Tor hinaus. Sie konnten nicht ahnen, dass jeder ihrer Schritte von untoten Augen beobachtet wurde.

Der Marsch verlief bis zum Silberwald ereignislos, aber sobald sie dessen Grenzen überschritten hatten, fanden die Späher Spuren von Untoten- sowie Blutelfeneinheiten. Sie konnten sie nie festnageln, aber sie waren da. Die Späher teilten dies dem Captain und Lord Lighthammer mit. Dieses Wissen drohte den Einsatz zum Scheitern zu bringen, aber Lord Lighthammer entschied sich zum Weitermarsch. Es war zur spät zur Umkehr. Es würde zum Kampf kommen, so oder so.

Laranya bekam nicht viel von diesen Planungen mit. Sie hörte nur durch Gerüchte über mögliche Späher des Feindes. Sie hatte Angst. Das steigende Fieber und ihre schmerzende Lunge taten ein Übriges. Sie wäre am liebsten umgekehrt, aber das sagte sie natürlich niemandem.

Lord Lighthammer lies die Truppen die Nacht durchmarschieren, in der Hoffnung das Grabmal am frühen Morgen zu erreichen. Er hoffte immer noch darauf die Untoten überraschen zu können, obwohl ihm klar war, dass die Chancen dafür denkbar gering waren. Sie erreichten das Grabmal wie vorhergesehen und Captain McLeod schickte erneut Späher aus um die Lage abzuschätzen. Sie kamen eine halbe Stunde später zurück und ihre Anführerin berichtete Lord Lighthammer, dem Zwergeninquisitor Borogar Weisshaupt, sowie Captain McLeod.

"Ich weiss nicht, Lord." Sie schüttelte den Kopf. "Die Situation gefällt mir nicht."
Lord Lighthammer wies sie mit einem Nicken an fortzufahren.
"Es ist alles ruhig. Zu ruhig für meinen Geschmack. Mein Gefühl sagt mir den Angriff abzubrechen."
Lord Lighthammer nickte wieder.

"Danke, Soldatin. Ich traue eurem Gefühl, aber ich werde trotzdem den Befehl zum Angriff geben. Lieber ein Kampf zu meinen Konditionen, als ein Rückzug, wo sie uns treffen können wenn wir am verwundbarsten sind. Die Untoten sind niedere Kreaturen, sie werden gegen einen Soldaten, der vom wahren Licht erfüllt ist, scheitern. Sieg oder Tod!"

Lord Lighthammer gab Captain McLeod die Anweisung die Truppen so leise wie möglich in Position zu bringen. Als der Captain Ausführung meldete, gab Iskarien Lighthammer das Zeichen zum Angriff.

Sie liefen offenen Auges in eine Falle.

Die Truppenkonzentration des Feindes war weitaus höher, als selbst Lord Lighthammer erwartet hatte. Es waren nicht nur Untote und Blutelfen am Grabmal stationiert. Nein, selbst Orks und sogar die riesenhaften Bullenmänner -Tauren - waren unter den Verteidigern. Laranya war zwar in den hinteren Reihen, aber selbst sie konnte mit Schrecken sehen, wie die Tauren mit ihren riesigen Baumstammhämmern ganze Reihen von tapferen Soldaten einfach beiseite fegten. Jeder Schlag wurde begleitet von dem entsetzlichen Krachen brechender Knochen und berstender Schädel. Sie war starr vor Schrecken. Sie hatte solche Kreaturen noch nie zuvor gesehen.

Aber selbst diese Übermacht von Feinden wurde letztendlich zurückgedrängt, wenn auch unter grossen Verlusten. Die tapferen scharlachroten Soldaten und die Zwerge des Steinfäuste-Klans konnten einige Einrichtungen, darunter auch die Stallungen des Flugmeisters, zerstören und in Brand setzen. Die meisten der widernatürlichen Fledermäuse konnten getötet werden. Dies war ein schwerer Schlag gegen die Untoten, würde es doch die Kommunikation mit ihren Kommandanten sehr erschweren. Aber letztendlich war es doch ein Pyrrhus-Sieg. Er war einfach mit zu hohen Verlusten erkauft worden. Als Lord Lighthammer dies sah, rief er zum geordneten Rückzug auf. Die Toten mussten liegen gelassen werden, aber man versuchte so viele Verletzte wie nur möglich zu retten.

Laranya hatte während des Kampfes alle Hände voll zu tun gehabt. Sie war mit den anderen Novizinnen hinter der sich ständig verschiebenden Frontlinie hin- und hergelaufen, um Verwundete zu bergen und zu versorgen. Für die meisten kam jede Hilfe zu spät. Untotenschwerter, Orkäxte, Taurenbaumstämme und Blutelfenmagie hatten kurzen Prozess mit den Soldaten und auch manch einem Zwerg gemacht. Die wenigen, die man noch retten konnte, wurden sofort weit hinter die Front gebracht. Als das Zeichen zum Rückzug kam, mussten die verbliebenen Soldaten jeweils zu zweit einen Verwundeten tragen. Wieder war Laranya erstaunt über die Zähigkeit und Kameradschaft der Zwerge. Manch einer dieser kleine Gesellen nahm es auf sich, ganz alleine einen Verwundeten zu tragen.

Lord Lighthammer entschied sich zum Dorf Ambermill zurückzuziehen. Dies war zwar eine Enklave der arkanen Magier von Dalaran - nicht gerade Freunde des Kreuzzuges -, aber sie würden sicher die Notwendigkeit einsehen den Truppen, die soeben einen entscheidenden Schlag gegen die Untoten geführt hatten, Unterschlupf zu gewähren.

Der Marsch nach Ambermill ging an die Grenze der Leistungsfähigkeit aller Soldaten. Selbst die zähen Zwerge fingen an zu murren. Laranyas Kopf schien jederzeit bersten zu wollen, ihre Haut war bleich wie eine Wand, und ihr Fieber hatte seinen höchsten Stand erreicht. Sie konnte kaum noch einen geraden Schritt tun, und musste sich auf ihre Schwester Agua verlassen sie zu stützen und zu führen. Agua litt Todesängste. Sie hoffte das sie bald Ambermill erreichen würden, damit Laranya endlich Hilfe zuteil werden konnte.

Gegen Abend erreichte die zusammengeschmolzene Truppe ohne weitere Zwischenfälle Ambermill. Einige der Verwundeten waren unterwegs gestorben und mussten schweren Herzens zurückgelassen werden. Laranya war in einem Zustand des Deliriums. Sie merkte nicht einmal, dass sie angekommen waren. Während Lord Lighthammer noch mit den Verantwortlichen von Dalaran darum rang die Legionäre aufzunehmen, wandte sich Agua in höchster Not an Jeden der in ihre Nähe kam. Es traf zwei Nachtelfen, die mit dem Trupp als Späher mitgereist waren. Eine davon schien eine Art Heilerin zu sein.

"Bei Elune! Wir müssen ihr helfen!" Sie wandte sich an Laranya. "Gebt mir bitte eure Hand."
Laranya war zu sehr in ihren Fieberträumen gefangen, um zu bemerken wer ihr da helfen wollte. Sie reichte der Elfe ihre Hand. Die Elfe ging in sich und beschwor die Macht ihrer Mondgöttin, Elune. Zufällig kam zu diesem Zeitpunkt Borogar Weisshaupt bei ihnen vorbei.

Zornig rief er: "Laranya, was tut ihr da? Wollt ihr etwa ihrer heidnischen Magie vertrauen?"
Die Elfe beendete ihre Beschwörung, und die Macht von Elune fuhr durch Laranyas Körper. Sie traf auf die dämonische Seuche des Lichkönigs. Der Zusammenprall von Elunes Macht und der Seuche lies Laranya aufschreien, sie fiel zu Boden. Agua war völlig verzweifelt, Tränen liefen über ihre Wangen.

Borogar Weisshaupt schrie: "Was habt ihr mit Ihr gemacht? Ihr wollt sie umbringen!"
Die Elfe wehrte sich. "Wir wollen ihr nur helfen! Seht ihr denn nicht, dass sie sehr schwer erkrankt ist?"

Laranya schaffte es durch reine Willenskraft noch einmal aufzustehen. Sie konnte kaum noch etwas sehen, die Seuche hatte ihren ganzen Körper befallen. Ihre Lunge brannte wie Feuer, ihr Schädel war wie eine Trommel zum Bersten gespannt, der Schweiss rann ihr in Bächen am ganzen Körper herab.

"Wasser...Wasser..."

Sie wankte auf die Gruppe zu, die aus Lord Lighthammer, Captain Jered McLeod, sowie dem Magistraten von Ambermill bestand.

"Wasser...ich...brauche Wasser..."

Captain McLeod wollte ihr einen Schlauch Wasser anbieten, aber Laranya bemerkte ihn gar nicht und stolperte auf den Brunnen innerhalb der Enklave zu. Als sie den Brunnen erreichte, blieb sie schwankend stehen. Agua rannte schluchzend hinter ihr her. Direkt dahinter kamen die Elfen und Inquisitor Weisshaupt. Ein Lächeln breitete sich auf Laranyas aufgeplatzten Lippen aus. Endlich würde sie Wasser bekommen, endlich konnte sie ihren Durst löschen, danach würde es ihr bestimmt besser gehen...

Schmerz! Unglaublicher Schmerz!

Sie schrie laut auf. Ein Schrei der in einem schrecklichen Gurgeln endete. Agua stiess einen spitzen Schrei aus und warf sich ihrer Schwester entgegen. Laranyas Körper fiel kraftlos in sich zusammen und sie begann schwarzes Blut zu erbrechen. Ströme von Blut...Es ran aus ihrer Nase...aus ihrem Mund. Die zarten Lungenbläschen waren endgültig unter dem Angriff der Seuche zusammen gebrochen. Das Blut war in Laranyas Lunge geströmt um sich dann durch die Luftröhre einen Weg nach draussen zu bahnen...

Alle waren starr vor Entsetzen. Agua weinte laut, "Lara! Schwester! Was geschieht mit dir? Helft ihr, bitte, helft ihr!" Die Nachtelfe schüttelte den Kopf...Sie schaute warm auf Agua und flüsterte leise: "Es ist zu spät..." Jered McLeod zog sein Schwert. Mit hartem Blick sah er auf den zuckenden Körper vor sich.

"Wir müssen sie dem Feuer übergeben...nur so kann ihre Seele gerettet werden..."
"Neeeiiiiiinnnn...." Agua war völlig verzweifelt, ihre Angst schien ihr Herz zu erdrücken. Sie versuchte sich an Jered festzuklammern, damit er Laranya nicht weh tun konnte.
"Soldat Jezal! Haltet diese Frau zurück!" Agua wurde wild um sich schlagend von Jered weggezogen.

Laranya selbst bekam von alle dem nichts mehr mit. Gnädige Bewusstlosigkeit hüllte sie ein, in dessen Strudel sie immer tiefer und tiefer versank. Weisses Licht kam auf sie zu, das Heilige Licht, zuerst ein kleiner Punkt, der aber rasch immer grösser wurde, bis er ihren Geist ganz umhüllte. Laranya fühlte sich zum ersten Mal seit langem wieder sicher und geborgen. Das Licht nahm sie immer mehr in sich auf. Sie hörte nicht mehr das verzweifelte Schreien und Weinen ihrer Schwester, nicht mehr die harten Worte des Captains, sah nicht sein Schwert, das zum Schlag erhoben war, auch nicht die traurigen Blicke der Nachtelfen, nicht das versteinerte Gesicht von Inquisitor Weisshaupt.

Langsam wurde ihr Geist von dem weissen, heiligen Licht aufgenommen. Sie war erfüllt von ihm, fühlte wie sie selbst immer weniger und mehr Teil eines grossen Ganzen wurde, bis endlich ihr kleiner Geist völlig vereinnahmt worden war. Das Wesen das Laranya Whitewood, Tochter eines einfachen Bauerns aus dem Wald von Elwynn gewesen war, gab es nicht mehr.

Sie war tot.

(Fortsetzung folgt)


Zuletzt von Laranya am Di März 18, 2008 11:36 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Krieg in den Östlichen Königreichen-   Der Krieg in den Östlichen Königreichen- - Seite 3 Icon_minitimeDi März 18, 2008 3:25 am

Grüner Boden... Nein, kein grasgrün. Giftgrünes Blut. Überall dieses ätzende Lebenselixier dieser untoten Bastarde.
Durch einen entschlossenen Sturmangriff auf das Grabmal gelang es der Schlachtgruppe, welche sich auf den Weg in den Silberwald machte, die kleine Siedlung auszumerzen. Viele Truppen, gar die gewaltige Mehrheit wurde abkommandiert, an diesem Überfall teilzunehmen. Sie sollten spüren, was ein gewaltiger Hammer bewirken konnte. Und bei den Titanen, das spürten sie. Es war das Letzte, was ihnen zuteil wurde. Sollten ihre zermürbten Kadaver im Feuer des Lichts und des Glaubens brennen.

Das Grabmal wurde gereinigt und alle Leichen zu einer Massenverbrennung aufgehäuft. Merkwürdigerweise gab es keine Dokumente, keine gekennzeichneten höheren Vertreter dieses Untotenpacks. Wurden sie vorgewarnt und evakuiert?

Egal. Wir bekamen einen Teil unserer sehnsüchtig erwarteten Rache. Rache für Thelsamar. Rache für unschuldige Zwerge, welche an den Hauswänden des Dorfes aufgespießt wurden. Rache für die Entweihung unserer zwergischen Erde.

Ich erwachte aus meinem unruhigen Schlaf. Mehrere Tage sind seit dem Angriff auf das Grabmal vergangen. Darrowehr stand inmitten des Wiederaufbaus. Noch während unseres Angriffs wurde das Fort hinterrücks überfallen. Vorräte wurden verbrannt, Munition und Sprengstoffe in die Luft gejagt. DIe Lage war rau. Als ich durch das Lager stiefelte, bemerkte ich die gedrückte Stimmung nur noch mehr auf meinem Rücken lasten. Wäre der erfolgreiche Angriff doch der perfekte Anlass zur Stärkung der Truppenmoral gewesen. Nein, uns wurde eine Axt in den Rücken geschmettert.

Besprechungen mit dem Kommandanten, mit dem Captain und dieser Frau von den Roten... Roanna. Sie zeigten uns, wie ernst die Lage war. Die Lebensmittel rar, das Überleben erneut auf eine harte Probe gestellt. Hauptmann Grimgold Zitterhand und ich boten unsere dünnen Kontakte zu den nahen Wildhämmern an. Vielleicht würden sie uns mit einigen Vorräten aushelfen können. Sie brauchten nicht zu wissen, dass wir mit den Roten kooperierten. Einen Versuch war es wert.

Später am Abend donnerte der Ruf einer Wache durch Darrowehr. "UNTOTE!" rief er. Schnell machten ich und einige andere Männer uns auf zum Tor. Ich muss zugeben. Ich sehe nicht mehr wie ein Adler. Also fragte ich nach, wo sie denn wären. Darauf kam nur die Antwort, dass es einer wäre. Auf der Brücke.
Mich packte die Wut. Die Soldaten hielten das Tor. Wunderbar. Zeit für ein wenig Spaß!

Ich forderte den Hund für mich ein und stiefelte zur Brücke herüber. Wurde die Sicht zwar schärfer, sah ich dennoch niemanden. Kein Untoter weit und breit. Doch dann schob sich bestialischer Geruch in meine Nase. Ich drehte mich um und sah disen düsteren, klapprigen Ritter des Todes vor mir zu voller Größe hinauswachsend. Er zischte mir zu "Kein Exekutor... Die dunklen Ritter sind frei von Ketten."

Was auch immer er mir damit sagen wollte, es stieß auf Granit. Ich hob meinen Gehstock und schlug ihm diesen in die gepanzerte Magengrube. Aufzischelnd zog er sein Schwert und begann damit in sabberndem Gurren um mich herum zu kreisen. Kurz schaute ich zurück. Wo waren die Wachen? Doch war ich und mein Untoter Begleiter bereits hinter der kleinen Anhöhe der Brücke verschwunden und somit außer Sichtweite. Ich war auf mich allein gestellt. Doch war ich kein Kämpfer. Ich musste mir etwas einfallen lassen.
Der erste Schwerthieb endete auf dem Stein der Brücke. Nur knapp konnte ich mich zur Seite werfen. Ich bin alt, und dieses Mistvieh um einiges gelenkiger. Ich konnte von Glück reden, nicht zwiegespalten zu sein. Doch wuchs mit jedem Moment der Zweisamkeit mit diesem Ungetüm mein Hass auf diese Brut. Mir blieb nichts anderes übrig. Wenn ich leben wollte, musste ich... Nein. Lass dir was anderes einfallen, dachte ich. Doch Gedanken lenken ab. Ein zweiter Hieb folgte. Ich schrie auf vor Schmerz und presste meine Hand an meine Schulter. Mein Gehstock fiel zu Boden. Ebenso wie mein linker Arm.
Es brannte. Die Wunde brannte. Ich brannte. Mein Herz brannte. Ein Aufschrei ließ meinem Zorn noch einmal freien Lauf. Würde ich untergehen... Dieser Bastard würde mitgerissen werden.

Schatten zogen sich durch meine Füße, umschlungen meine Beine, meine Robe und schlossen meinen Körper ein. Schmerzen erstarben unter eisiger Kälte und Wut manifestierte sich zu Kraft.
Ich musste es geschafft haben, den Untoten Ritter aufgeschreckt zu haben. Also nutzte ich die Möglichkeit, und sprach die Formal für eine gewaltige Druckwelle aus Schatten. Fokussiert auf den Feind. Eine schwarze Kugel, geformt von Hass, Rachegelüsten, Schmerz und dem Wunsch nach Vergeltung fraß sich mit dem Druck eines Hammerschlags in die Rüstung des Untoten und riss ihn von den Beinen.
Doch mit dem Angriff verließ mich die Kraft. Meine Knie wurden weich und ich sackte zusammen. Meine Augenlider wurden schwer und drückten mir die Sicht hinweg. Mit jedem mühseligen Zwinkern sah ich, wie der Körper des Ritters sich erhob und auf mich zu bewegte. Dann folgten gedämpfte Schreie. Die Roten. Keinen Moment zu spät. Der Untote zog sich zurück und Rettung nahte.

Dunkelheit nahm mich ein. Doch die Schatten verließen mich. Mein Blut sackte aus der Wunde und mein Arm lag nicht unweit von mir entfernt.

Eine Wunde, welche mich zeichnen würde... So hoffte ich.
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